302

Die Geschichte der Schulen in den Kolonien ist mindestens ebenso schrecklich, wie die Geschichte der Missionierung und Christianisierung, und findet ihren Niederschlag in überdurchschnittlich hohen Selbstmord- und Alkoholismusraten unter den SchülerInnen, die gewaltsam ihrer eigenen Kultur entfremdet wurden, in der Kultur der Europäer aber als Ureinwohner immer Menschen zweiter Klasse blieben.
Trotzdem kann man die Einrichtung von Schulen, ebenso, wie die Arbeit der Missionare, nicht nur negativ sehen. Viele WiderstandskämpferInnen, RechtsanwältInnen, PolitikerInnen, AutorInnen und KünstlerInnen der UreinwohnerInnen sind auf europäisch geprägte Schulen gegangen. Dadurch waren sie in der Lage, die Eroberer mit deren eigenen Waffen zu bekämpfen und neue, wirksame Methoden des Widerstands zu entwickeln.