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Tabak

Die Tabakpflanze war eines der ersten Gewächse, die die Seefahrer und Eroberer aus der neuen Welt auf ihren Schiffen mit nach Europa brachten.
Obwohl ihr Anbau sehr arbeitsaufwendig war - er fordert ungefähr hundert mal so viel Arbeitsstunden wie der Anbau von Weizen - verbreitete sich die Pflanze schnell über ganz Europa und die Welt.
Das "Rauch-Trinken" war insbesondere beim europäischen Adel sehr beliebt, und in vielen Gärten der Fürsten und anderer Adeliger wurde die Zierpflanze angebaut. Bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde Tabak auch im größeren Stil in verschiedenen europäischen Ländern angebaut.
Pfeifenrauchen war vom 17. bis in das 19. Jahrhundert hinein die häufigste Form des Tabakgenusses. Im 18. Jahrhundert wurde insbesondere in England der Gebrauch von Schnupftabak große Mode. Erst im 20. Jahrhundert begannen die Menschen Zigaretten zu rauchen. Zu allen Zeiten wurde die Tabakpflanze als Heilmittel in Apotheken verkauft

Heute wird der Tabak zumeist in den Entwicklungsländern angebaut. Die großen Gewinne aus Handel und Verkauf streichen allerdings die wenigen Multikonzerne ein. Dazu kommt: Allein der Erlös aus der Tabaksteuer, den die Bundesrepublik Deutschland im Jahr einnimmt, ist ein vielfaches dessen, was die Erzeugerländer dafür erhalten.