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Mit seinem Einmarsch in Ägypten legte Napoleon den Grundstein für die moderne Ägyptologie. In seinem 38.000 Mann starken Heer, mit dem er am 2. Juli 1798 in Alexandria landete, befanden sich über 150 Wissenschaftler, die sich mit der Geschichte Ägyptens beschäftigten. Auch nach der Niederlage gegen die Engländer im Jahr 1801 forschten die Franzosen und später auch die Engländer weiter. Im 19. Jahrhundert setzte ein wahrer Run von Gelehrten und Archäologen aus aller Welt ein, die die nahezu 1.500 Jahre lang vergessene Pharaonenzeit wieder zum Leben erweckten.
Von diesem Sturm auf Mumien, Tempel und Pyramiden zeugen großartige Ausstellungen in vielen Museen in Europa und den USA. Die gefundenen Relikte und Schätze fanden noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts mit Leichtigkeit ihren Weg aus Ägypten heraus. Viele dieser kulturellen Kostbarkeiten verschwanden in privaten Sammlungen, von manchen Relikten weiß niemand mehr, wer sie heute besitzt.
Dabei stellt sich doch die Frage, wem diese Funde eigentlich gehören, und ob sie nicht wieder zurück an ihren ursprünglichen Fundort gebrachte werden müssten.