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Opium und der Opium-Krieg
Während des 18. Jahrhunderts
begann Großbritanniens Handel mit China zuzunehmen. Großbritannien
importierte Seide, Porzellan und Tee, aber die Engländer mussten feststellen,
dass es schwierig war, den Chinesen im Tausch dafür europäische Waren
zu verkaufen, da diese in China oft als minderwertig angesehen wurden.
Zwischen 1781 und 1793 konnte Großbritannien nur ein Sechstel von dem
exportieren, was importiert wurde.
Das Ergebnis war, dass England die chinesischen Waren bar bezahlen musste, und
die Chinesen bestanden auf eine Bezahlung in Silber. Die englische Nachfrage
nach Tee war aber so groß, dass England bald das Silber ausging.
Stattdessen begannen britische Händler, Opium nach China zu schmuggeln.
Dies lief den chinesischen Gesetzen zuwider, aber die Schmuggler wurden in Silber
bezahlt, welches wiederum für den Einkauf von Tee benutzt werden konnte,
daher förderte die britische Regierung den Schmuggel.
Die Opiumsucht wurde rasch ein großes soziales Problem in China. Die chinesischen
Verwaltungen forderten die Briten wiederholt auf, den Schmuggel zu unterbinden,
aber Opium war ein wertvolles Erzeugnis für die Briten, und bis zum 19.
Jahrhundert machte Opium etwa ein Siebtel der gesamten Einnahmen der britischen
Kolonie Indien aus.
Schließlich verbrannte der chinesische Beauftragte in Kanton 1840 die
Opiumlager der englischen Händler. Großbritannien antwortete mit
Krieg. Nach zwei Jahren wurde 1842 der Vertrag von Nanjing unterzeichnet, in
dem die chinesische Regierung gezwungen wurde, den Handel nach britischen Bedingungen
zu akzeptieren und dem Vereinigten englischen Königreich außerdem
eine unbewohnte Insel an der Küste bis 1992 zu überlassen, deren Name
Hong Kong ist.