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Spanien Portugal (England, Frankreich, Holland)

Nach dem Aussterben des Hauses Avis 1580 fiel die portugiesische Krone an die spanischen Habsburger. Die Portugiesen waren jedoch mit der spanischen Herrschaft unzufrieden. Nach dem Wiederaufflammen des spanisch-holländischen Konfliktes ab 1621 griffen die Holländer die portugiesischen - formal spanischen - Kolonien an. Im Jahre 1640 waren die Spanier durch ihr Engagement im Dreißigjährigen Krieg und auch durch einen Aufstand in Katalonien geschwächt.
Diese Konstellation nutzten die Portugiesen. Durch einen Staatstreich in Lissabon (1.12.1640) unter der Führung des Herzogs von Braganca wurde die Unabhängigkeit Portugals wieder hergestellt. Als Joao IV. begründete der Herzog das Königtum der Bragancas.

Obwohl die Machtübernahme in Portugal nahezu problemlos verlief, erwartete man doch eine spanische Invasion. Die Portugiesen versuchten Unterstützung von Frankreich und Holland zu erhalten. Beide Staaten sandten 1641 kleinere Flotten- und Truppeneinheiten nach Portugal, zogen diese aber nach einem erfolglosen Manöver vor Cadiz bald wieder zurück. Weder Frankreich noch Holland waren bereit, die portugiesische Sache tatkräftig zu unterstützen, so dass die Portugiesen im Kampf gegen Spanien auf sich allein gestellt blieben. Da die Spanier jedoch den Krieg gegen Portugal nur halbherzig führten, konnten die Portugiesen ihre Unabhängigkeit verteidigen. Der Krieg spielte sich hauptsächlich im Tejo-Tal ab. Beide Seiten errangen taktische Erfolge, doch keines der beiden Heere konnte entscheidende Gebietsgewinne erzielen.

In den Friedensverhandlungen zum Ende des Dreißigjährigen Krieges fanden die Forderungen der portugiesischen Botschafter wenig Beachtung. Frankreich unterstützte zwar formal die Unabhängigkeit Portugals seit 1641, doch taten die Franzosen nichts zur Unterstützung der Portugiesen.

Nach dem Tod Joaos IV. fürchteten die Portugiesen, dass die Spanier erneut versuchen würden, ihr Nachbarland zu unterwerfen.

Der Spanische Angriff erfolgte 1657. Sie vertrieben die Portugiesen aus Olivenca und verhinderten einen portugiesische Offensive bei Badajoz. Nachdem im Mai 1662 spanische Truppen unter Don Juan d'Austria die Portugiesen unter Herzog Friedrich Herrmann von Schomberg besiegten, schien der Krieg für Portugal schon verloren.

Nachdem Frankreich sich als unzuverlässiger Partner entpuppt hatte, wandten sich die Portugiesen an England. Die Verhandlungen führten schnell zum Abschluss eines Heirats- und Bündnisvertrages am 23.6.1662. Charles II. heiratete Katharina von Branganca, erhielt als Mitgift u.a. großzügige Handelsrechte für England in Portugal und den Kolonien. Wenig später kamen die ersten englischen Hilfstruppen in Portugal an.

Das Blatt wendete sich jetzt zugunsten der Portugiesen. Schomberg errang Siege bei Ameixal (8.6.1663), Valencia de Alcantara, Villaviciosa (1665) und Montes Claras, und die Portugiesen marschierten in Andalusien ein. Durch die Vermittlung Charles II. kam es schließlich zum Friedensschluss.

13.2.1668 Vertrag von Lissabon
Spanien erkannte die Unabhängigkeit Portugals endgültig an. Alle besetzten Gebiete wurden zurückgegeben. Nur Ceuta blieb spanisch. 1664 konnten die Portugiesen 28.000 Mann aufstellen. Die Spanier setzten nie mehr als 25.000 Mann ein.

aus: http://www.regis-net.de
Markus König