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Tomaten

Die Azteken kannten bereits vor der Ankunft der Europäer eine wilde Form der Tomate und begannen sie zu kultivieren. Der aztekische Name für die Pflanze war "Tumatle" oder "Tomatle", was möglicherweise seinen Ursprung in "tomala" (=schwellen) hat.
Für die Azteken war die Tomate sowohl Nutz- als auch Heilpflanze. Tatsächlich stellte sich bei heutigen Forschungen heraus, dass einer der Inhaltstoffe der Tomate, Lycopin, bei der Krebstherapie eingesetzt werden kann.
Obwohl Columbus die ersten Tomatenpflanzen im 15. Jahrhundert nach Europa brachte, dauerte es eine Weile, bis die Tomate in Europa als Nahrungsmittel betrachtet wurde.
Viele Menschen hielten die Tomate für giftig und zuerst wurde sie nur wegen ihres hübschen Aussehens in den Gärten der Reichen angebaut.
Der zweite Grund, warum erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts Tomaten auf dem Speisezettel standen, lag darin, dass man glaubte, der Genuss der Früchte würde "Liebeswahn" hervorrufen. Die Bezeichnung "Poma Amoris" (=Liebesapfel) deutet noch darauf hin.
Ähnlich wie bei der Kartoffel sah dementsprechend die Kirche auch argwöhnisch auf die Tomate und verhinderte zuerst deren Kultivierung als Nahrungsmittel.