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In Verträgen, von denen
nicht anzunehmen ist, dass die Ureinwohner sie begreifen konnten, wurden den
Aborigines für lächerlich geringe Summen ihre Stammesgebiete abgekauft.
Ein Vorgang, der in der Kultur der Stämme keine Entsprechung besaß,
denn das Land gehörte den Stämmen gemeinsam und kein Einzelner hatte
das Recht, ein Gebiet zu verpachten oder gar zu verkaufen. Sehr bald kam es
wohl zu Auseinandersetzungen, in dem die Ureinwohner versuchten, ihre Rechte
zu verteidigen. Sie schlossen sich auch, was bislang nicht nötig gewesen
war, zu stammesvereinigenden Verbänden zusammen, die gegen die Engländer
antraten. Dabei waren sie oft im Vorteil, da die wenigen Soldaten, die sich
bislang in Australien aufhielten, zum großen Teil mit der Aufsicht über
die Strafgefangenen beschäftigt waren, und die Ureinwohner sich viel besser
im Gelände orientieren konnten.
Einer der Verbände wurde von dem Häuptling Pemulway angeführt,
der über zehn Jahre lang verbissen und oft erfolgreich gegen die Engländer
kämpfte. Erst im Jahr 1799 wurde er gefangen genommen und hingerichtet.
Seinen Kopf konservierten die Kolonialisten und schickten ihn als Geschenk einem
Naturforscher in England.