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Im Januar 1788 ging nach 8-monatiger Reise das erste Schiff der britischen First Fleet unter Generalkapitän Arthur Phillipp vor Anker.
Unter Deck befanden sich mehr als 1.500 Passagiere. Die Hälfte von ihnen waren englische Kriminelle, die, anstatt sie in den ständig überfüllten englischen Gefängnissen unterzubringen, in die neue Strafkolonie Australien verbannt wurden. Die Verbannung in die Strafkolonie hatte dabei nur wenig mit dem Verbrechen zu tun - verbannt wurden sowohl Mörder und andere Gewaltverbrecher, als auch Menschen, die sich etwas zu essen gestohlen hatten, oder Bettler. Unter den insgesamt 757 Verbannten befanden sich 18 Kinder sowie 192 Frauen, die wegen Prostitution, Diebstahls oder Hehlerei verurteilt worden waren. Die andere Hälfte der Passagiere setzte sich aus Aufsehern, Soldaten und Verwaltungsbeamten zusammen.
Die aus 11 Kriegsschiffen bestehende Flotte ging in der zuvor von James Cook und Georg Forster erkundeten Botany Bay vor Anker, die angeblich ein gut geeigneter Landungsplatz sein sollte.
Die Berichte erwiesen sich allerdings als falsch, denn sowohl zum Ankern, als auch für die Anlage einer Siedlung eignete sich die beschriebene Bucht nicht.
Kapitän Phillip segelte daraufhin weiter und kam schließlich in einer Bucht an, die sich für die Errichtung einer Strafkolonie und den Bau eines Hafens hervorragend eignete. An dieser Bucht befinden sich heute die Stadt Sydney und ihr Hafen.