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In den verschiedenen indianischen
Gesellschaften war es zu unvermeidlichen Spannungen gekommen, denn die einwandernden
Europäer hatten anhaltende Veränderungen in ihrer Lebenswelt ausgelöst.
Alkohol erwies sich, genau wie die aus Europa eingeschleppten Krankheiten, als
eines der gefährlichsten Elemente des Kontakts zwischen Indianern und Kolonialherren.
Ganze Völker, wie die Pawnee oder die Crow, waren vorher für ihre
Abstinenz bekannt. Zum Trinken verführt, wurde hochprozentiger Alkohol
zu einer der wichtigsten Waren, insbesondere für den Handel mit den Engländern.
Die Eroberer ließen sich den Alkohol teuer bezahlen. Um an diese und andere
begehrte Waren zu gelangen, gingen die Indianer auf die Jagd, um Felle für
den Tauschhandel zu haben.
John Stuart schätzte, dass im Jahr 1776 beim Stamm der Choctaw auf ein
Fell, dass gegen sonstige Waren getauscht wurde, etwa 5 Felle kamen, die allein
gegen Alkohol eingetauscht wurden. Das Ergebnis war, dass immer mehr Indianer
arm und ohne Kleidung waren und süchtig nach Alkohol wurden. Sie jagten
kaum noch, um ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen.
Gleichermaßen wurde der Wildbestand so dezimiert, dass er sich bis heute
nicht mehr erholen konnte. Viele der Pelztiere, die sich ursprünglich in
allen Teilen Nordamerikas heimisch fühlten, sind heute nur noch in Zoos
oder den Nationalparks zu finden.