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1858, KASKIYEH

Geronimo

Unbewaffnet waren die Apachen in das südlich, zwischen Sonora und Casas Grandes, gelegene Kaskiyeh gezogen, um auf dem Markt Büffel- und Hirschhäute gegen Lebensmittel einzutauschen. Die mexikanischen Soldaten rissen ihre Zelte nieder und führten ihre Pferde fort. Unter den Toten liegen auch Geronimos Mutter und Geronimos Frau und seine drei Kinder.
Geronimo sagt kein Wort, als seine Gefährten zusammensitzen und niedergeschlagen abstimmen. Sie sind ja umstellt und waffenlos, sie können nur abziehen.
Starr sitzt Geronimo am Fluß und sieht den Seinen nach, wie sie hinter Häuptling Mangas Coloradas hertrotten. Die Toten lassen sie liegen. Endlich reißt auch Geronimo sich los. Eine ganze Weile schaut er noch zurück. Er folgt seinen Leuten im richtigen Abstand, so, dass er gerade noch das Geräusch der Füße abziehenden Apachen hört. Während der ganzen langen Wanderung nordwärts macht den Mund nicht auf. Zu Hause verbrennt er seine Fellhütte und die Hütte seiner Mutter, verbrennt all seinen Besitz und den Besitz seiner Frau und seiner Mutter und verbrennt auch das Spielzeug seiner Kinder Danach setzt er sich mit dem Rücken zum Feuer, wirft den Kopf zurück und stimmt ein Kriegslied an.

aus: Eduardo Galeano, Erinnerung an das Feuer