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1877

Am 15.1. werden die Poncas ganz überraschend mit dem Umsiedlungsplan konfrontiert. Die Häuptlinge Standing Bear, White Eagle und andere werden von der Regierung zur Besichtigung der vorgesehenen Reservation "eingeladen". Als sie das Grundstück ablehnen bringt man sie nicht vereinbarungsgemäß in ihre Heimat zurück, sodass sie die ca. 800 km zu Fuß marschieren. Standing Bear wird vorläufig festgenommen, als er sich der eingeleiteten Zwangsumsiedlung widersetzt. Der Stamm wird wie Vieh durch Hochwasser und Unwetter in einer Reservation getrieben, wobei viele an Krankheit und Erschöpfung sterben. Anlässlich der Beerdigung seiner Tochter, die zu den Opfern der Zwangsumsiedung zählt, wird Standing Bear gezwungen bekannt zu geben, dass er die Lebensweise der Weißen übernehmen will.
Zahlreiche Stammesmitglieder sterben auf der Reservation an Malaria und anderen Krankheiten.
Um den letzten Wunsch seines Sohnes zu erfüllen, begräbt Standing Bear ihn in der alten Heimat. Dabei werden die Poncas gefangengenommen und zurücktransportiert. Kirchen und andere Organisationen setzen sich für die Freilassung ein, aber der Staatsanwalt erhebt Einspruch mit der Begründung, die Indianer seien "keine Personen im Sinne des Gesetzes". Der Richter entscheidet schließlich für freies Wohnrecht der Poncas. Ein neues Reservat in der alten Heimat wird ihnen zugeteilt. Da es sich um einen Präzedenzfall handelt, betrachten die Politiker das Urteil als eine Bedrohung der Reservationssystems. Den Indianern wird ferner zugesagt, dass die Reservation kein Gefängnis für sie sein soll. Eine Probe aufs Exempel endet mit der Verhaftung von Big Snake, wobei dieser "aus Versehen" getötet wird. Die Presse fordert eine Untersuchung des Falles, die aber durch den Einfluss der betroffenen Politiker niemals stattfindet.

http://home.t-online.de/home/0432137715-0001/
Indianer im Widerstand
AIM Unterstützungsgruppe Neumünster
Ernst Schukies