Rollenspiele


Mindestens ebenso schwierig wie die Definition eines "Planspiels" ist die Bestimmung, was eigentlich ein Rollenspiel ist. Denn fast jedes Spiel bedeutet, dass die Spieler eine "Rolle" übernehmen und adäquat ausfüllen. Dabei ist es relativ egal, ob die Rolle die Aufgaben eines

Doppeldeckerpiloten beinhaltet, die eines Feuerwehrmannes oder die eines Edelsteinhändlers. Oder - bezogen auf das Kinderspiel - die Rollen von Vater-Mutter-Kind oder Räuber-und-Gendarm. Gerade die Möglichkeit, eine nicht-alltägliche Rolle einzunehmen, macht das

Spiel als solches attraktiv. In dieser Bedeutung operiert jeder Spiele-Entwickler immer mit dem Medium Rollenspiel.


Beim klassischen Rollenspiel aber stehen die Rollen im Mittelpunkt und durch die Auseinandersetzung der Spieler, die stimmig aus ihrem Rollenverständnis heraus agieren und reagieren, ergeben sich neue Erkenntnisse und Erfahrungen. Rollenspiele können eingesetzt werden, um Hintergründe von Konflikten zu erkennen und besser einschätzen zu können, sie können hilfreich sein, um Kommunikation zu verbessern, oder um die Auswirkung unausgesprochener Absichten in einem Entscheidungsprozess zu beleuchten. Ähnlich, wie beim Planspiel wird in der Regel eine Spielleitung gebraucht, um den Spielern die Bezüge zwischen Spiel und Realität deutlich zu machen und die Lernerfahrungen zu vertiefen.